Über Gerechtigkeit, Demokratie und Geschlecht 

Was braucht es, um Frieden zu leben, zu bewahren oder zu erkämpfen? 

FRIEDEN TUN. stellt Fragen – widersprüchlich, politisch, persönlich. Frieden klingt groß – doch was bedeutet er im Alltag, in der Gesellschaft, in der Geschichte? Die Ausstellung FRIEDEN TUN. begreift Frieden nicht als fertigen Zustand, sondern als gestaltbaren Prozess. Sie fragt: Was braucht es, um Frieden zu leben, zu bewahren oder zu erkämpfen – im Persönlichen wie im Politischen? 

FRIEDEN TUN. ist eine Einladung zum Mitdenken, Fühlen und Handeln. Künstlerisch. Kritisch. Vielstimmig. 

Das Frauenmuseum Hittisau präsentiert im Rahmen des COURAGE-Projekts eine Ausstellung anlässlich des 500-jährigen Gedenkens an die Bauernkriege von 1525. Im Fokus stehen geschlechtsspezifische Aspekte von Frieden, Zivilcourage, Demokratie und Freiheit – sowohl aus historischer als auch aus aktueller Perspektive.

Ausgangspunkt der Ausstellung

In Geschichtsbüchern und Medien wird Krieg oft als männliche Domäne dargestellt – doch diese Sichtweise greift zu kurz. Frauen sind in Kriegszeiten nicht nur Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt, sondern auch aktive Akteurinnen. Sie kämpfen, leisten Widerstand, dokumentieren Verbrechen und überleben unter widrigsten Umständen. Weltweit sind etwa 50 % der Geflüchteten Frauen und Mädchen – viele von ihnen erleben sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung oder gar Genozid. Diese Gewalt endet nicht mit dem Krieg, sondern wirkt oft über Generationen fort.

Frauen als treibende Kraft in Friedensprozessen

Frieden bedeutet weit mehr als das Ende von Gewalt – er ist ein kontinuierlicher politischer Prozess. Frauen spielen eine entscheidende Rolle in Friedensprozessen: Sie vermitteln zwischen Konfliktparteien, dokumentieren Kriegsverbrechen und setzen sich für den Wiederaufbau von Gemeinschaften ein. Ihre Netzwerke und Allianzen schaffen nachhaltige Lösungen jenseits patriarchaler Machtstrukturen. Die Ausstellung macht deutlich: Frauen sind nicht nur Betroffene, sondern Gestalterinnen von Frieden.

Eine Ausstellung, die Fragen aufwirft

Unter dem Titel FRIEDEN TUN. Über Gerechtigkeit, Demokratie, Geschlecht stellt die Ausstellung zentrale Fragen: Wer hat Zugang zu Macht? Wer definiert Freiheit? Wer entscheidet, wann ein Krieg endet und Frieden beginnt? Die Bauernkriege von 1525 dienen als Ausgangspunkt für einen Diskurs, der aktuelle Herausforderungen wie Zivilcourage, Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit einbindet. Besucher:innen sind eingeladen, Frieden als vielschichtigen und dynamischen Begriff zu hinterfragen und neu zu denken.

Partner:innen beim Interreg-Projekt COURAGE

Regionalentwicklung Vorarlberg eGen, AT / Heimatbund Allgäu e.V., DE / Stadt Memmingen, DE / Stadt Kempten (Kulturamt), DE / Gemeinde Durach, DE / Zweckverband Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren, DE / Allgäuer Freilichtbühne Altusried GmbH, DE / Landkreis Ravensburg, DE / Stand Montafon, Montafoner Museen, AT / Museumsverein Klostertal, AT / Frauenmuseum Hittisau, AT / Arbeitsgruppe Ostallgäu, DE (Assoziierte Partner:in) / Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur e.V., DE (Assoziierte Partner:in)

Die Ausstellung FRIEDEN TUN. ist im Rahmen des Interreg-Projektes COURAGE entstanden. Das Projekt erinnert zum 500. Jahrestag der Bauernkriege 1525 an den historischen Kampf für Freiheits­rechte im Kulturraum Oberschwaben-Allgäu-Vorarlberg.

  • Lisa Noggler-Gürtler
    Stefania Pitscheider Soraperra (FMH)

  • Sabrina Summer, Design
    Simone Angerer, Grafik
    Martin Beck, Technik
    Simone Knecht, Animationen
    Laura Ruth Gaffron, Übersetzungen

  • Katharina Felder, Andrea Schwarzmann & Anja Berlinger (alle FMH)

  • Stefania Pitscheider Soraperra, Direktorin
    Andrea Schwarzmann, Presse & Projekte
    Katharina Felder, Vermittlung
    Katharina Rohner, Kommunikation & Grafik
    Bronwen Rolls, Calliope Projektleitung

  • Juliane Abbrederis, Bianca Bals, Anja Berlinger, Wilma Bilgeri, Barbara Capri, Norah Drissner, Cornelia Ellensohn, Kaja Feichtinger- Erhart, Danielle Fend-Strahm, Maria Feurstein, Susanne Fink, Barbara Frey, Bernadette Fritz, Lydia Hagspiel, Sabine Heinzle, Lucia Keck, Lamiae Lahlal, Annelies Mätzler, Markus Mosman, Ronja Paterno, Nadine Schütz, Dagmar Steurer