Über 40 Ausstellungen in den letzten 20 Jahren erzählen von bewegter Frauengeschichte.

 
 

10. November 2019 bis 07. Juni 2020

 

Sie meinen es politisch!
100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich

Vor 100 Jahren zogen Frauen erstmals in das österreichische Parlament, in Landtage und Gemeinderäte ein. Mit der Gründung der Republik 1918 ging auch die Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts ohne Unterschied des Geschlechts einher – ein Meilenstein in der Auseinandersetzung um Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Österreich.

„Behüte der Himmel! Sie meinen es politisch!“ schrieb Karl Kraus 1907 über die Frauenwahlrechtskämpferinnen. Er offenbart damit, welche Widerstände die Akteurinnen überwinden mussten. Die Ausstellung schafft Einblicke in die Kämpfe von Frauen um politische Mitbestimmung – von der Französischen Revolution bis in die jüngste Vergangenheit.

 
 
 
 

KURATOR*INNEN Remigio Gazzari, Veronika Helfert, Corinna Oesch, Johanna Zechner / PROJEKTLEITUNG Johanna Gehmacher, Gabriella Hauch, Maria Mesner / WISSENSCHAFTLICHES KOMITEE Birgitta Bader-Zaar, Elisabeth Holzleithner, Heidi Niederkofler, Birgit Sauer / AUSSTELLUNGSGESTALTUNG Peter Karlhuber / AUSSTELLUNGSGRAFIK Gerhard Spring

DIREKTORIN Stefania Pitscheider Soraperra / ASSISTENZ Helga Rädler / KULTURVERMITTLUNG, AUFBAU Wilma Bilgeri, Hannah Eberle, Danielle Fend-Strahm, Gertrud Faißt, Katharina Felder, Bernadette Fritz, Lydia Hagspiel, Sabine Heinzle, Annelies Mätzler, Marion Maier, Marianna Nenning, Renate Nußbaumer, Petra Raid, Katharina Rohner, Elena Schertler, Andrea Schwarzmann, Ronja Svaneborg, Dagmar Steurer

 

10. November 2019 bis 07. Juni 2020

 

Frau am Kreuz
Von der mittelalterlichen Heiligen
zur Pop-Ikone

 
 

500 Jahre wurde die Frau am Kreuz als Heilige und Heilerin verehrt. Die Gekreuzigte trägt Namen wie Sankt Kümmernis, Ontkommer und Wilgefortis oder – in romanischen Ländern – Santa Liberata oder Santa Eulalia. 

Seit dem Spätmittelalter wird die Frau am Kreuz in langem Gewand und mit Krone dargestellt. Und: Sie trägt einen Bart. Im gesamten Alpenraum finden sich unzählige Darstellungen der Gekreuzigten. Auch in Vorarlberg war die Figur verbreitet. Wir finden sie in der Rankweiler Gnadenkapelle oder in der Bregenzer Martinskapelle. Und im Kleinwalsertal wurden im 18. und 19. Jahrhundert etliche Mädchen auf den Namen Maria Kümmernis getauft. 

 

Nun erlebt sie in bildender Kunst, Pop-Kultur und Politik eine Renaissance. Gestern wie heute stellt die Figur eine Allegorie der Befreiung und Toleranz dar. So eignet sie sich als  Projektionsfläche für soziale und politische Anliegen.

Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau rollt die 500-jährige Geschichte der Kultfigur der Frau am Kreuz auf, geht ihrer Bedeutung für die Menschen früherer Zeiten nach, befragt aber auch ihre heutige Rolle als mögliche Leitfigur eines geschlechterinklusiven Menschenbildes.

 
 
 
 

DIREKTORIN Stefania Pitscheider Soraperra / ASSISTENZ Helga Rädler / KULTURVERMITTLUNG, AUFBAU Wilma Bilgeri, Hannah Eberle, Danielle Fend-Strahm, Katharina Felder, Bernadette Fritz, Lydia Hagspiel, Sabine Heinzle, Annelies Mätzler, Marion Maier, Lea Mohr, Marianna Nenning, Renate Nußbaumer, Petra Raid, Katharina Rohner, Andrea Schwarzmann, Ronja Svaneborg, Dagmar Steurer, Martina Winder

 

24. November 2018 bis 10. März 2019

 

frauenzeit (donne di fronte/ frauen im gegenüber)

 
 

Der Innsbrucker Künstler Maurizio Bonato setzt sich in seinem Langzeitprojekt „frauenzeit“ (donne di fronte / frauen im gegenüber) mit der Lebensrealität von Frauen im Krieg auseinander. Sein Projekt hat 2007 mit der Aufarbeitung eines Briefkonvoluts von Feldpostbriefen aus dem Ersten Weltkrieg begonnen. Die Frauen stammten aus dem norditalienischen Dorf Posina. Nun hat er die Briefe und Fotos aus der Sammlung des Frauenmuseum Hittisau gesichtet, künstlerisch rezipiert und interpretiert.

 
 
 

Das Frauenmuseum Hittisau beleuchtet Frauengeschichte unter dem Aspekt des Verhältnisses der Geschlechter zueinander. Es geht dabei um die Frage, wie kulturelle Geschlechterrollen das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen geprägt haben. Die Sammlung des Frauenmuseum Hittisau weist eine repräsentative Anzahl an Feldpostbriefen und -karten auf. Die meisten stammen aus dem Nachlass der Familie Salzmann und geben Einblick in Alltagsfragen, Nachbarschaftsbeziehungen und wirtschaftliche Lage zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. 

Maurizio Bonato setzt Texte und Bilder zueinander in Beziehung. Seine teils großformatigen, auf transluzentem Folarex gezeichneten und gemalten Bilder greifen Fragmente aus Briefen und Fotos auf. Ein Teil der Briefe wurde auf Tonträger eingespielt. Die Schrift- und Tondokumente werfen Fragen auf: Wie stehen sie in Beziehung zu den Appellen österreichischer Tageszeitungen, nur fröhliche und aufbauende Briefe an die Männer an der Front zu senden? Wie spiegelt sich das geforderte „stille Erdulden und tapfere Ertragen“ in den Briefen wider? Was erzählen die Briefe über die dorfspezifische Frauen- und Geschlechtergeschichte? Das Schreiben von Briefen als ein rudimentärer Akt von Literatur wird zu einem Instrument der Aufklärung der Frauen über ihre soziale Stellung.

 
 
 
 
 
 

DIREKTORIN Stefania Pitscheider Soraperra / ASSISTENZ Helga Rädler / KULTURVERMITTLUNG, AUFBAU Wilma Bilgeri, Verena Dünser, Hannah Eberle, Danielle Fend-Strahm, Bernadette Fritz, Lydia Hagspiel, Sabine Heinzle, Lea Mohr, Renate Nußbaumer, Helga Rädler, Petra Raid, Andrea Schwarzmann, Ronja Svaneborg, Dagmar Steurer, Martina Winder

 

03. bis 14. Oktober 2018

 

Girlstory 2*0

Eine Kooperation mit dem Verein Amazone

Wie das Frauenmuseum Hittisau arbeitet auch der Verein Amazone an der Vision einer geschlechtergerechten Welt. Umso mehr freuen wir uns, die Ausstellung GIRLstory 2*0 in unserem Haus zu zeigen. Zum 20-jährigen Jubiläum des Vereins greift die Ausstellung GIRLstory 2*0Schwerpunkte aus der Arbeit der vergangenen Jahre auf. Es geht um Schönheits- und Körperbilder, Ausbildung, Arbeit und Entlohnung, Gewalt, Rollenbilder und -zuschreibungen und darum, was sich seit den 1990er Jahren verändert hat. Etliche Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten bestehen auch heute noch.

 

29. Oktober 2017 bis 04. November 2018

 

Pflege des Lebens
Betreuung*Pflege*Sorgekultur 

Eine kulturhistorische und gesellschaftspolitische Annäherung an ein komplexes Thema mit einem künstlerischen Oral-History-Projekt von Ines Agostinelli und Werken von Judith P. Fischer, Regina Hügli, Martin Jennings, Anna Jermolaewa, Heide Heimböck, Kirsten Helfrich, Dorothea Koch, Mark Riklin, Ronja Svaneborg, Georg Vith und Alexandra Wacker.

Wen kümmert‘s

Pflege und Betreuung betreffen alle Altersstufen und Gesellschaftsschichten. Ältere und kranke Menschen erleben sie selbst, junge Menschen als Teil ihres Alltags dort, wo Angehörige und Bekannte gepflegt werden oder pflegen. Frauen sind besonders betroffen, denn Pflegearbeit ist gesellschaftlich nicht gleichmäßig verteilt. Sie wird zum überwiegenden Teil von Frauen geleistet. Dies gilt sowohl für unbezahlte als auch für bezahlte Pflegearbeit. Aber auch als Gepflegte stellen Frauen statistisch die Mehrheit.

 
 
 
 

Erinnerungslexikon Pflege

Die Ausstellung widmet sich der Kulturgeschichte der Pflege mit dem Fokus auf Frauengeschichte. Die Sammlung der Maria Hagleitner zur Pflegegeschichte liefert wertvolle Exponate. Gleichzeitig untersucht das Oral-History-Projekt von Ines Agostinelli „Erinnerungslexikon Pflege“ persönliche Erfahrungen und kollektive Erinnerungen. Dafür wurden zahlreiche Interviews mit betroffenen ZeitzeugInnen geführt. Zeitgenössische künstlerische Positionen kommentieren und vertiefen Themen wie Demenz, 24-Stunden-Pflege oder das Altern.

Ein vielstimmiges Projekt

Das Projekt greift aktuelle Diskussionen rund um Pflegearbeit, Professionalisierung oder 24-Stunden-Pflege auf. Ein besonderes Augenmerk haben wir dabei auf regionale Aspekte gelegt. An der Entstehung des Projektes waren viele im Bregenzerwald aktiven Pflege- und Betreuungsorganisationen beteiligt. In einem Open Space haben zahlreiche Institutionen und Einzelpersonen Gedanken und Erfahrungen eingebracht. Darüber hinaus fließt das 2016 von der Aktion Demenz gestartete Projekt „Da war doch was?“ in das Ausstellungsprojekt ein. Bis 3. Dezember 2017 ist außerdem im Foyer die Ausstellung "Alles geht so schnell" der Aktion Demenz zu sehen.

 

13. November 2016 bis 08. Oktober 2017 

 

Maasai Baumeisterinnen aus Ololosokwan

 
 

Eingebettet in die einzigartige Kulisse der Hochlandebenen der Serengeti und Maasai Mara sind die Maasai Frauen alleine für den Bau und den Erhalt der traditionellen Hütten (Enkaji) verantwortlich. Anhand von zehn ausgewählten Maasai Baumeisterinnen aus Ololosokwan in Tansania werden deren bewegende Lebensgeschichten sowie die von ihnen erbauten Gebäude präsentiert. Die Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau ist eine baukulturelle Annäherung an das faszinierende Leben der Maasai Frauen und ermöglicht einzigartige Einblicke in ihren Alltag.